12 Frauenbund-Zweigvereine mit ihren Fahnenabordnungen aus den Diözesen Regensburg, Bamberg und Eichstätt waren am Montagabend auf den Frohnberg zur Frauenbundwallfahrt gekommen. Der große Gemischte Chor von Hahnbach unter Andreas Hubmann brillierte gesanglich in gewohnter Manier.
Mit seinen Mitbrüdern Konrad Kummer und Christian Preitschaft und dem Diakon Dieter Gerstacker am Altar, äußerte sich Pfarrer Dr. Christian Schulz zum Verhältnis Kirche-Staat. Seine Predigt begann er mit „Christen verbringen ihre Lebenszeit in dieser Welt, doch eigentlich sind sie Bürger im Himmel“. Das tiefe Wissen um Umfassenderes als das Irdische führe aber durchaus immer wieder zu Spannungen in verschiedenen Bereichen mit verschiedenen Ansprüchen.
Lange galt ein „gegenseitiges Durchdrungensein und Miteinander“ von Kirche und Staat, doch mit der Aufklärung und der französischen Revolution kam es schließlich zum Kulturkampf. Neue soziale Probleme erforderten neue Wege und ein politscher Katholizismus hatte unter anderem vor 110 Jahren die Gründung des Frauenbunds zur Folge. Gebildete, selbstbewusste und starke Frauen sollten in allen Bereichen mitwirken und sich bei aktuellen Problemen einbringen.
Mit zahlreichen Stellungnahmen trat und tritt der Frauenbund „nie allein und gut vernetzt“ an die Öffentlichkeit. Dr. Schulz verlangte darüber hinaus ein bleibendes Eingebundensein des großen Verbandes in Lehre und Gemeinschaft der Kirche bei allen kritischen Anmerkungen. „Bleiben sie aufmerksam“ verlangte er, „aber sagen sie auch als Christinnen „bis hierher und nicht weiter““, wenn entscheidende Fundamente der Kirche zur Diskussion stehen.
Auch unsere Generation werde von späteren einmal danach beurteilt werden, was (nicht) getan oder (nicht) gesagt worden ist, gab er zu bedenken. Er mahnte: „Seien sie wachsam, bringen sie sich in aller Festigkeit ein und seien sie loyal, aber niemals angepasst“.
Nach dem Dank der Vorsitzenden Inge Schrade schloss Dr. Schulz die Eucharistiefeier mit „Möge der Frauenbund weiterhin Grenzen überwinden, die Liebe in Wahrheit und in Festigkeit tun, um die Welt durch ihr Vorbild mitzugestalten.“
Die Pfarrer Schulz, Kummer und Preitschaft und der Diakon Gerstacker standen beim Frauenbundgottesdienst am Altar, den 12 Fahnen umrahmten:
Der Gemischte Chor umrahmte hervorragend den Gottesdienst