Mit voluminösen, exakten und satten Klängen erfüllte der Posaunenchor Thansüß die Frohnberger Wallfahrtskirche beim ökumenischen Gottesdienst. Der katholische Ortspfarrer Dr. Christian Schulz begrüßte dazu den evangelischen Dekan der Christuskirche Sulzbach-Rosenberg, Dr. Roland Kurz, der über „Geheiligt durch die Taufe“ predigte. Ein ökumenisches Team bestehend aus Brigitta Heidlinger, Christine Demleitner, Ute Wild und Günter Winter gestaltete die Feier mit.
Dr. Schulz erinnerte eingangs daran, dass es in den beiden Konfessionen zwar ein scheinbar unterschiedliches Verständnis bezüglich von Heiligen gebe, aber für beide gelte: “Jesus allein ist der Gnadengeber und Erlöser“. Dr. Kurz betonte die Gemeinsamkeit der Taufe und das Hören auf Gottes Wort. Er bezog sich auf den Apostel Paulus und Dr. Martin Luther, welche beide selbstbewusst die Taufe als große, vollkommene und bleibende Verbindung zu Jesus gesehen haben.
Die Taufe sei natürlich kein „magischer Schutz“, aber sie vermittle, dass „Gott das letzte Wort hat“, so dass jeder Christ daraus Kraft schöpfen könne. Dieser „Glaube mache ruhiger und gelassener“, er bewirke ein „Mehr am und vom Leben“ als jedes „Verbissen-Sein in eine rein diesseitige Perspektive“. Denn dieser „Mut machende Glaube, der für andere eintreten lässt“, schaffe eine Freiheit, welche „ohne Angst vor Perfektion dem Leben vieles zutraue und wagen lasse“.
Wie bei Geschwistern gebe es zwar zwischen Katholiken und Protestanten auch manchmal eine Art Hass-Liebe, doch auch hier sei das Gemeinsame immer größer und bleibend. „Auf die Zusage Gottes kommt es an“, betonte Dr. Kurz und „daraus können wir alle Mut und Zuversicht schöpfen, ein Leben lang“.
Gemeinsam beteten alle das Große Glaubensbekenntnis. Der Friedensgruß und der Brauch des Asperges, des Besprengen mit Weihwasser als Erinnerungszeichen an die Taufe, ging den Fürbitten um gelingende Ökumene voraus.
Die Kollekte des Abends wurde Uli Iberer überreicht. Dieser stellte kurz die Aktion Pomoc vor, welche vor dem kommenden Winter in die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Serbien und Kroatien unter anderem Brennholz bringen werde. „In eine ansonsten recht freudlose Zukunft wollen wir ein wenig Hoffnung bringen und gerade den Bedürftigen zeigen, dass sie nicht vergessen sind“ versicherte Iberer. „Hvala! Danke! Für ihre Großzügigkeit“.
Dem gemeinsamen Vater-unser und Segen der beiden Geistlichen folgte ein Zusatzmusikstück des Thansüßer Posaunenchors, der viel Applaus erhielt.
Uli Iberer, Christof und Sieglinde Graf (5-7. v.r.) vertraten die Aktion Pomoc und freuten sich mit dem Ökumeneteam und den beiden Pfarrern Dr. Kurz und Dr. Schulz über die ökumenische Kollekte für Hilfslieferungen ins ehemalige Jugoslawien.