Mit vier Diakonen feierte Dr. Christian Schulz den Abendgottesdienst am Freialtar. Der Reliquienschrein und das Bild der Anna Schäffer veranschaulichten das Predigtthema „Anna Schäffer – einfach glauben“.
Dr. Schulz begann den Gottesdienst mit dem Hinweis, dass das Reliquiar auf „die Verbundenheit aller mit den Heiligen aller Zeit“ verweise. Dies könne auch helfen, den zweifachen Sinn des „einfach glauben“ zu entdecken.
Im Evangelium hörte man die Worte Jesu: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Reich Gottes einkehren!“. Diese Einfachheit im Glauben sei Anna Schäffer zu Eigen gewesen, so der Prediger, was aber absolut nicht mit kindisch oder naiv verwechselt werden dürfe.
Wie Kinder war sich Anna ihrer Schutzbedürftigkeit bewusst, doch wusste sie sich angenommen und vertraute darauf, nie fallen gelassen zu werden. Wie sie sollte man im Innersten wissen, dass man immer wieder zu Jesus zurückkommen dürfe, um ihm in einer offenen Haltung zu begegnen.
Bei der Heiligsprechung von Anna Schäffer habe der damalige Kardinal Josef Ratzinger zu Recht betont, dass „ein neuer Stern am Himmel der Kirche aufgegangen“ sei und damit seine Demut vor der Einfachheit ihres Glaubens bewiesen.
Gerade Theologen sollten sich bewusst sein, dass sie mit ihrem Wissen „nicht Gott in der Tasche haben“, sondern nur „die Sprache des Herzens“ den eigentlichen Glaubenszugang ermögliche. Dr. Schulz zitierte Anna Schäffer mit: „Nicht missen will ich die seligen Stunden nach dem Empfang der Kommunion. Nicht tauschen wollte ich mit irgendeiner Fürstin dieser Welt, auch nicht das Krankenbett.“
Eine derartige Jesusbegegnung, so der Seelsorger, strahle eine Zuversicht aus, welche alle Gläubigen einlade „einfach zu glauben“.

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