Hans Lobenhofer (geb. 4.4.1939) war als Bub auf dem Frohnberg aufgewachsen und erinnert sich noch ganz genau ans erste Frohnbergfest, bei dem es erstmals neben Gottesdiensten auch Einkehrmöglichkeiten gab.
Es war 1948, erzählt er, kaum, dass es die erste Währung gegeben hatte, da konnte man erstmals auf dem Frohnberg in der Wallfahrtswoche auch einkehren. Rund um die Kirche gab es verschiedene Bierbuden und bald auch Stände mit Rosenkränzen und Süßem. Die Auswahl beim Schöller, dem Berger oder der Laura war zwar mit Waffelbruch, Schaumwaffeln, Makronen und Bärndreck, sprich Lakritz, recht „übersichtlich“. „Aber für 20 Pfennig konnte man sich da schon etwas aussuchen“, freut sich Hans Lobenhofer heute noch.
Nach dem Frohnbergfest ging auch gleich die Obstwache auf dem Berg los. Da auch in Hahnbach viele mittellose Flüchtlinge einquartiert wurden, war unbewachtes Obst sehr schnell verschwunden. Einer der einige Obstbäume auf dem Frohnberg hatte, ließ sich zum Bewachen sogar einen dicken Sessel in seine Plantage stellen, um dort „leibhaftig“ mögliche Apfeldiebe abzuschrecken oder gar festzuhalten und zu bestrafen.
Hans Lobenhofer erzählt, dass es vor allem die bereits im August reifen guten Grafensteineräpfel waren, auf welche es er und seine Geschwister abgesehen hatten. Aber wie an sie herankommen, bei der Dauerbewachung?
Zuerst hieß es einmal: abwarten bis der Bauer eingeschlafen war. Dann schnell einen Holzprügel in den Baum werfen und sich verstecken. Als der Wächter von dem Geräusch des Holzscheits und der herabfallenden Äpfel aufwachte und sich umsah, war da natürlich keiner zu entdecken. Also hieß es wieder: geduldig und still warten bis er wieder in seinem bequemen Sessel eingeschlafen war. Flugs so viele Äpfel wie möglich ins Hemd gestopft, fest zugehalten und nichts wie weg. Es waren die besten Äpfel des ganzen Jahres, schmunzelt Hans Lobenhofer und man hat den Eindruck, dass ihm noch heute das Wasser im Mund zusammenläuft.
Postkarte von 1941 |